Ein Rundgang durch die heutige Kirche
Durch mehrere Erneuerungen 1903, 1937, 1964 und 2008 erhielt die Kirche ihr heutiges Gesicht. Der von feierlichem Weiß, Gold und Samtrot strahlende Innenraum kann mit dem Empire-Stil des 18. Jahrunderts in Verbindung gebracht werden. Die Altarwand deutet mit ihren zwei Durchgängen Säulen in dorischer Form und dem darauf liegenden Giebel die Form des Tempels an, von dem die Bibel als Ort der Verbindung von Mensch und Gott erzählt.
Die Inschrift: "Ich bin der Herr, dein Gott" leitet die 10 Gebote ein, die für Christen bis heute als Richtschnur für das Leben gelten. Auch die römische Zahl X ("zehn") auf einem aufgeschlagenen Buch über dem linken Durchgang weist auf die 10 Gebote hin.
Über dem rechten Durchgang sind die Anfangsbuchstaben des griechischen Wortes Christus (X und P) angebracht. Dies weist darauf hin, dass Jesus Christus wie die 10 Gebote zum wahren - d.h. einem sinnerfüllten und anderen Menschen zugewandten - Leben hinführt.
Über dem Altar erkennt man goldene Kornähren und Weinranken. Sie verweisen auf das Abendmahl, bei dem Jesus kurz vor seinem Tod mit seinen Anhängern Brot und Wein teilte. Mit dem Abendmahl wird Gottes Gegenwart unter den Menschen bis heute versinnbildlicht. In der Dreikönigskirchengemeinde wird mindestens einmal im Monat - u.a. mit dem wertvollen und mehrfach restaurierten Abendmahlskelch aus dem Jahr 1507 - das Abendmahl gefeiert.
Das Standkreuz auf dem Altar stammt aus dem Jahr 1937 und zeigt Christus - nicht wie in anderen Kreuzesdarstellungen - als leidenden Menschen am Kreuz, sondern als souveränen Sieger über den Tod. Es steht für die Hoffnung, die Jesus und seine Auferstehung für unser Leben bedeuten können. Eine Hoffnung, die größer ist als der Tod.
Zum Glanz der Kirche tragen auch die goldenen Kronleuchter bei, von denen der vordere aus dem 16. Jahrhundert stammt; der hintere Leuchter wurde 1937 als Nachguss hinzugefügt. 2008 stiftete der Ostpreußenverein einen dritten Leuchter, der in der Mitte zwischen den anderen Leuchtern hängt.
Erst 1666 erklang in der damaligen Dreikönigskirche zum ersten Mal eine Orgel. Vorher wurde der Gemeindegesang noch vom Küster angestimmt. Die heutige Orgel basiert auf einem Entwurf der Firma Furtwängler und Hammer (Hannover) aus dem Jahr 1864. Seitdem ist das Instrument mehrmals erneuert und erweitert worden.