Dreikönigskirche Bad Bevensen

Die Dreikönigskirche steht auf dem zentralen Platz der Kurstadt Bad Bevensen inmitten des regen Lebens der Einheimischen und Touristen der Stadt. Die im frühen 19. Jahrhundert nach einem Stadtbrand wiedererrichtete Kirche schaut auf eine lange Geschichte zurück und bildet zugleich einen wichtigen Ort des heutigen kirchlichen Lebens in Bad Bevensen.

Hier können Sie sich auf einen virtuellen Rundgang durch die Dreikönigskirche begeben!

Die Anfänge der Kirche

Mit hoher Wahrscheinlichkeit stand an der Stelle der heutigen Dreikönigskirche bereits im Jahr 833 n. Chr. eine schlichte Holzkirche, die vor allem als Taufkirche gedient haben dürfte. Darauf weist die Lage auf einem Hügel in der Nähe des Flusses Ilmenau hin. Da nach dem Sieg Karls des Großen die Christianisierung weiter Teile Niedersachsens begann, wurden um diese Zeit viele solcher Taufkirchen errichtet.

Die mittelalterliche Dreikönigskirche

Schon bald aber reichte der kleine Kirchenbau nicht mehr für die schnell steigende Zahl der Gläubigen. Und so wurde vermutlich um 1025 (diese Zahl findet sich auf Inschriften in der Kirche und an den Abendmahlsgeräten) der Bau einer romanischen Kreuzkirche fertiggestellt. Sie hatte einen mächtigen Turm aus Feldsteinen und war mit ihren 51 Metern etwas gößer als die heutige Kirche. Im Museum Schlieckau lässt sich ein Modell dieser Kirche besichtigen.

Die neue Dreikönigskirche

Wegen erheblicher baulicher Mängel musste die mittelalterliche Dreikönigskirche im 18. Jahrhundert leider abgerissen werden, nachdem zuletzt sogar der Einsturz drohte. 1734 erhielt der Maurermeister Bartold Dietrich Kneese aus Bleckede den Zuschlag für den Bau, mit 4193 Talern, die von den Bevenser Bürgern aufgebracht wurden. Bei diesem Neubau wurden auch in großer Zahl Steine der älteren romanischen Kirche wiederverwendet, die so bis heute auch den Geist der alten Kirche im Neubau weiterleben lassen. 1736 fand die Weihe der neuen Dreikönigskirche statt.

Beim großen Stadtbrand 1811, dem 47 Häuser der Stadt zum Opfer fielen, wurde auch die Kirche stark beschädigt. Der Innenraum brannte völlig aus. In einer politisch durch die napoleonischen Kriege bestimmten und durch soziale Umwälzungen geprägten Zeit entschlossen sich die Bevenser Bürger dazu, ihre Kirche erneut aufzubauen. Große Teile der Mauern konnten erneut aufgebaut werden, sodass die Kirche ihren Grundriss behielt. Am Martinstag, dem 11. November 1812 fand die Weihe der wiederaufgebauten Kirche statt. Nur der Kirchturm, den man höher baute als beim Vorgängerbau, wurde erst 1869 fertiggestellt.

 

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Ein Rundgang durch die heutige Kirche

Durch mehrere Erneuerungen 1903, 1937, 1964 und 2008 erhielt die Kirche ihr heutiges Gesicht. Der von feierlichem Weiß, Gold und Samtrot strahlende Innenraum kann mit dem Empire-Stil des 18. Jahrunderts in Verbindung gebracht werden. Die Altarwand deutet mit ihren zwei Durchgängen Säulen in dorischer Form und dem darauf liegenden Giebel die Form des Tempels an, von dem die Bibel als Ort der Verbindung von Mensch und Gott erzählt.

Die Inschrift: "Ich bin der Herr, dein Gott" leitet die 10 Gebote ein, die für Christen bis heute als Richtschnur für das Leben gelten. Auch die römische Zahl X ("zehn") auf einem aufgeschlagenen Buch über dem linken Durchgang weist auf die 10 Gebote hin.

Über dem rechten Durchgang sind die Anfangsbuchstaben des griechischen Wortes Christus (X und P) angebracht. Dies weist darauf hin, dass Jesus Christus wie die 10 Gebote zum wahren - d.h. einem sinnerfüllten und anderen Menschen zugewandten - Leben hinführt.

Über dem Altar erkennt man goldene Kornähren und Weinranken. Sie verweisen auf das Abendmahl, bei dem Jesus kurz vor seinem Tod mit seinen Anhängern Brot und Wein teilte. Mit dem Abendmahl wird Gottes Gegenwart unter den Menschen bis heute versinnbildlicht. In der Dreikönigskirchengemeinde wird mindestens einmal im Monat - u.a. mit dem wertvollen und mehrfach restaurierten Abendmahlskelch aus dem Jahr 1507 - das Abendmahl gefeiert.

Das Standkreuz auf dem Altar stammt aus dem Jahr 1937 und zeigt Christus - nicht wie in anderen Kreuzesdarstellungen - als leidenden Menschen am Kreuz, sondern als souveränen Sieger über den Tod. Es steht für die Hoffnung, die Jesus und seine Auferstehung für unser Leben bedeuten können. Eine Hoffnung, die größer ist als der Tod.

Zum Glanz der Kirche tragen auch die goldenen Kronleuchter bei, von denen der vordere aus dem 16. Jahrhundert stammt; der hintere Leuchter wurde 1937 als Nachguss hinzugefügt. 2008 stiftete der Ostpreußenverein einen dritten Leuchter, der in der Mitte zwischen den anderen Leuchtern hängt.

Erst 1666 erklang in der damaligen Dreikönigskirche zum ersten Mal eine Orgel. Vorher wurde der Gemeindegesang noch vom Küster angestimmt. Die heutige Orgel basiert auf einem Entwurf der Firma Furtwängler und Hammer (Hannover) aus dem Jahr 1864. Seitdem ist das Instrument mehrmals erneuert und erweitert worden.

Öffnungszeiten


Montag bis Freitag:
09.00 - 14.00 Uhr

Zwischen Ostern und dem Reformationstag (31.10.) zusätzlich:

Samstag bis Sonntag
14.00 - 16.30 Uhr